Die im Herbst 2021 eingerichtete Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Judentum in Bayern“ soll jüdisches Leben im heutigen Freistaat seit dem Mittelalter, vor allem aber in der Neuzeit und bis in die Gegenwart hinein, untersuchen und einer breiten Öffentlichkeit vermitteln. Anlässlich des Jubiläumsjahres „1700 Jahre Juden in Deutschland“, aber auch vor dem Hintergrund eines deutlichen Anstiegs jüdischen Lebens während der letzten Jahrzehnte und zunehmender antisemitischer Vorfälle handelt es sich dabei um ein sehr aktuelles und akademisch wie auch gesellschaftlich wichtiges Thema.
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Michael Brenner (LMU München, Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur/American University/BAdW) geleitet und schließt neben der Jüdischen Geschichte auch eine Kooperation mit Prof. Dr. Bernd Päffgen (LMU München, Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie/BAdW) ein, der zur jüdischen Archäologie in Bayern forscht.
In Vorträgen, Podcasts, Filmen bzw. Video-Interviews sollen anhand verschiedener Orte und Themen bestimmte Teilaspekte jüdischen Lebens punktuell untersucht werden. Zudem sind die Erarbeitung eines policy papers sowie die einer interaktiven Karte vorgesehen.
Die Ad hoc-AG gliedert sich in zwei Teilprojekte, in denen das Landjudentum im vorindustriellen Bayern und jüdisches Leben in der Nachkriegszeit im Fokus stehen sollen:
- Teilprojekt "Spurensuche – Das Landjudentum im vorindustriellen Bayern"
- Teilprojekt "Neuanfang – Jüdisches Leben in Bayern von 1945 bis heute"
Unter Beteiligung junger Wissenschaftlerinnen
In die Ad hoc-Arbeitsgruppe sind zudem zwei junge Wissenschaftlerinnen eingebunden:
- Dr. Kristina Milz
- Karin Eben M.A.
Förderung
Die Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Judentum in Bayern” wird als Vorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften vom Freistaat Bayern finanziert.